Die aktuelle Situation der Apotheken betrifft alle – ob als Patient oder zur Prävention: Die Apotheke vor Ort ist besonders in ländlichen Regionen enorm wichtig und oft die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen. Neben der persönlichen Beratung leisten sie darüber hinaus eine unverzichtbare Arbeit. Caspar Spindler, Inhaber der Stadtapotheke und Vorsitzender der Region ALB im Landesapothekerverband Baden-Württemberg, sowie Johannes Ertelt, ebenfalls Vorsitzender der Region ALB, haben den CDU-Bundestagsabgeordneten zu einem Gespräch in die Stadtapotheke Schömberg eingeladen, um über die Zukunft der Apothekenlandschaft zu sprechen.
Unter dem Titel „Apothekenreformgesetz“ hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Reform vorgeschlagen, die nach Ansicht vieler Fachleute und Betroffener die Situation der Apotheken weiter verschärfen wird. Anstatt den Dialog mit den Apotheken zu suchen, wurden Maßnahmen beschlossen, die den Fortbestand vieler Apotheken gefährden. Die geplanten Reformen sind nicht nur grundsätzlich schwer nachvollziehbar, sondern verkennen auch die wertvollen und oft unsichtbaren Leistungen, die Apotheken täglich für die Gesellschaft erbringen.
Zu den kritischen Punkten des Reformgesetzes gehört die geplante Anpassung des Apothekenhonorars, die erst nach Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband erfolgen soll. Diese Maßnahme wird als unzureichend angesehen, da die Apotheken in den letzten 21 Jahren keine angemessene Erhöhung des Fixhonorars erhalten haben. Die Folge: Viele Apotheken stehen kurz vor dem wirtschaftlichen Aus, was die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gefährdet. Besonders in ländlichen Gebieten, wo die „Apotheke vor Ort“ oft die einzige Anlaufstelle für Gesundheitsfragen ist, könnte dies dramatische Auswirkungen haben.
Darüber hinaus sehen die Reformpläne vor, die vorgeschriebenen Anwesenheitszeiten von Apothekern in den Apotheken zu reduzieren. Dies würde zu einer Verschlechterung der Beratungsqualität führen, da nicht mehr gewährleistet wäre, dass stets ein Apotheker zur Verfügung steht. Durch die fehlende Anwesenheit der Apotheker sind einige Leistungen, wie zum Beispiel die Abgabe starker Schmerzmittel, nicht mehr zu den kompletten Öffnungszeiten verfügbar. Diese Entwicklung gefährdet die Qualität der Arzneimittelversorgung und den direkten Kontakt, der für viele Menschen in gesundheitlichen Fragen entscheidend ist.
Thomas Bareiß, der als Vertreter einer ländlich geprägten Region ein hohes Interesse am Erhalt der Apotheken vor Ort hat, zeigte sich besorgt über die aktuelle Entwicklung. Er betonte, dass Apotheken mehr als nur ein Wirtschaftsunternehmen sind. Sie sind eine niederschwellige, aber hoch kompetente Anlaufstelle für alle Menschen, unabhängig von Alter, Gesundheitszustand oder sozialem Hintergrund. Bareiß versprach, sich auf politischer Ebene dafür einzusetzen, dass die Apotheken in ihrer wichtigen Funktion erhalten bleiben und unterstützt werden. „Die Sorgen der Apotheken müssen ernst genommen werden und konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Das haben wir als CDU nicht nur in unserem Grundsatzprogramm getan, sondern auch in letzter Zeit einige Anträge in den Deutschen Bundestag dazu eingebracht. Bürokratische Hürden müssen abgebaut, Medikamentenengpässe wirksam verhindert und die Vergütung verbessert werden. Nur so können sich die Bürger auch in Zukunft auf eine zuverlässige und wohnortnahe medizinische Versorgung verlassen!“ so Thomas Bareiß abschließend.